Buachhaldabutz

„S' Burladinger Holz isch s'bescht Holz vo älla Hölzer“

Dieser alte, überlieferte Spruch deutet darauf hin, dass die Beziehung der Burladinger zu ihrem Wald seit jeher sehr eng war. Der Buachhaldabutz verweist auf den Holzreichtum der Stadt Burladingen, die immer auch vom Waldertrag lebte.

2003 dem Unterholz entsprungen, befriedigt der buachhaldabutz einerseits die Bedürfnisse jüngerer Narren, die es unter seiner Maske bei den Umzügen gerne ein wenig ausgelassener treiben dürfen. Andererseits fügt es sich in die Tradition der Stadt- und Fasnetsgeschichte ein.

Als eine der waldreichsten Gemeinden Baden-Württembergs spielte der wirtschaftliche Faktor Wald, insbesondere die vorherrschende Buche, eine große Rolle. Die Nutzung des Waldes zum Holzhandel oder Handel mit Holzartikeln, die auch bei der Figur Nautle zum Vorschein kommt, war für die einheimische Bevölkerung eine sehr wichtige Einnahmequelle, zumal die landwirtschaftlichen Erträge durch die karge Beschaffenheit des Bodens auf der schwäbischen Alb eher spärlich waren. Deshalb waren die Burladinger, was die Nutzungsrechte des Waldes anging, immer sehr streitbar: Des öfteren gab es Meinungsverschiedenheiten mit den Fürsten zu Hohenzollern, die darin gipfelten, dass sogar Straftruppen von Hechingen nach Burladingen geschickt wurden.

Mit der Schaffung des Buachhaldabutz wollte die Narrenzunft Nautle diesem Umstand Rechnung tragen. Der Name der neuen Maske setzt sich zusammen aus dem Gewann „Buchhalde“ und der Fasnetsfigur Butz, die im hohenzollerischen Raum sehr verbreitet und auf verschiedenste Weise dargestellt wird.

Die Maske stellt die Buche mit ihren Charakteristika dar. Herausgearbeitet wurden deshalb die Bucheckern, Laubrispen und Astgabelungen. Entsprechend der Schönheit des Waldes, wie sie von einem Spaziergänger an einem hellen Frühlingstag empfunden wird, ist diese Maske einerseits freundlich gehalten. Als Gegensatz gibt es auch eine unfreundliche, dämonische Maske, die die Gefühle des Menschen an einem kühlen, nebligen und dunklen Herbsttag im Wald wiederspiegelt. Entworfen wurden Maske und Häs in einer Gemeinschaftsarbeit des Maskenausschusses und des Zunftrates.

Das Plätzleshäs zeigt die vielfältigen Farben des Laubwaldes im Wandel der Jahreszeiten, die einzelnen Plätzle haben die Form von Buchenblättern. Der Gürtel mit den Glocken soll eine Verbindung zu dem Geläut der Arbeitspferde herstellen, die in früherer Zeit bei der Holzarbeit eingesetzt wurden. Als närrische Attribute führt der Buachhaldabutz Lärminstrumente aus Holz bzw. einen naturgewachsenen „Buchenprügel“ mit sich.

An der Fasnet 2003 trat die Figur zum ersten Mal als Einzelfigur an der Fasnet auf, um sie der Bevölkerung vorzustellen. 2004 waren es ca. 40 neue Maskenträger, die an der Fasnet als Gruppe zu bewundern waren.

Butza-Marsch

Text: Johannes Leibold, Johannes Heinzelmann. Musik: Johannes Heinzelmann

 

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