Fasnetsspiel

Bereits vor 1900 wurden in Burladingen Fasnetsspiele aufgeführt, bei denen auf einem Wagen Theaterstücke unter freiem Himmel inszeniert wurden. Diese Tradition setzte sich zwischen den Weltkriegen fort. Auch nach dem zweiten Weltkrieg wurde, allerdings dann auch im Lindensaal, weiter Theater gespielt. Im Laufe der fünfziger Jahre schlief die Tradition des Fasnetsspiels aber dann gänzlich ein. Im Jahr 2006 ließ die Narrenzunft Nautle diese Tradition wieder aufleben, um der Burladinger Straßenfasnet ein kleines Stück ihres alten Gesichtes wieder zu geben.

Gut besuchte Fasnetsspiele – 1924 wie 2020

Seither erfreut sich das Fasnetsspiel großer Beliebtheit in der Bevölkerung aus Nah und Fern. Zur Aufführung kommen lustige Zweiakter auf einem mit Tannreisig geschmückten Wagen. Darauf befindet sich eine Strohhütte in der sich die Fasnetsspieler aufhalten, während sie nicht zum Einsatz kommen. Auch die Frauenrollen werden traditionsgemäß von Männern gespielt. Bereits am Morgen ziehen die Hochzeitslader, bestehend aus einem von Männern gespielten Brautpaar, dem Kassenbuben und Musikanten durch den Ort um zum Fasnetsspiel einzuladen. „Mir mechte ui reacht herzlich zur Hauzeg eilade, kommet au heit Middag am drui zo dr Zunftstub, und d’Hauzegscheke däte mir glei mitniamma.“ Die besteht nach alter Tradition aus Eiern und Speck, was nach dem Fasnetsspiel von der Bevölkerung verspeist werden darf.

Die Narrenzunft Nautle bemüht sich, überlieferte Feinheiten des Fasnetsspiels weitestgehend beizubehalten, wie etwa die von den Bräuten geschmückten Kränze der Fasnetsspieler, die angeklebten Bärte oder der Läuferspruch zu Beginn.

 

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